Freitag, 19. Dezember 2014

Wer klopfet an...
beim Anzünden der Kerzen
ein kurzes Zögern


***************

Das Lied erzählt von der Herbergssuche in Bethlehem. 



In einem Dialog zwischen dem Wirt mit seinem rauhen, polternden Bass und dem heiligen Paar mit seinen sanften Bitten erzählt dieses Lied von der Herbergssuche in Bethlehem. Solche Dialoglieder sind im Brauch der Klöpfelnacht verankert, die im Süddeutschen, in Österreich und der Schweiz die Nächte der drei letzten Donnerstage vor Weihnachten sind. Zeugnisse für den Volksbrauch des Anklöpfelns sind seit Mitte des 15. Jahrhunderts in Losbüchern belegt. Ursprünglich war dies ein weltlicher, auf den Jahreswechsel bezogener Orakelbrauch, der nicht auf das christliche Weihnachtsgeschehen bezogen war, sondern der Erforschung der Zukunft diente. So konnte man angeblich die Haustiere von den Toten des kommenden Jahres reden hören, wenn man zur richtigen Stunde an die Stallwände klopfte. Erst im Zuge der Gegenreformation setzte schließlich eine bewusst christliche Ausformung des Anklöpfelns ein. In Österreich wurde das bis heute lebendige Anklöpfeln im Tiroler Unterland zum nationalen Immateriellen Unesco-Kulturerbe erklärt.

 

Quelle: Frankfurter Allgemeine

2 Kommentare:

  1. DAs gefällt mir sehr, es ist so wenig und doch so viel... so unendlich viel... dieses Zögern, es kann alles bedeuten... Dir und mir und einem jeden etwas anderes... ein Universum an Möglichkeiten!
    Alles Liebe und ein frohes Fest ...

    Gabriele

    AntwortenLöschen
  2. Ich danke dir liebe Gabriele.
    Mein Wunsch - nicht nur für Weihnachten:

    Mögen wir für alle Anklopfenden mehr tun als eine Kerze anzünden.
    Mögen wir auf sie zugehen und sie willkommen heißen und wenn das nicht möglich ist, mögen wir in unseren Gedanken mit ihnen sein und wo es nötig, ist den Mund auf machen, wenn Andere schweigen.

    Dir ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest
    Eva

    AntwortenLöschen