Samstag, 23. August 2014

So alt bin ich schon,
daß ich mich schäme
vor der Vogelscheuche
 

 

 Kobayashi Issa




Arm geboren, konnte sich Issa nie aus den bescheidenen Verhältnissen befreien. Schon als Dreizehnjähriger begab er sich zur Ausbildung nach . Mit 25 Jahren begann er Haikus zu schreiben. Mehrere Schicksalsschläge prägten ihn nachhaltig, so unter anderem der Verlust seiner Frau und mehrerer Kinder. Erst später konnte er seine Lebensumstände mit dem Antritt einer kleinen Erbschaft etwas aufbessern.
Die Haikus Issas durchbrechen oft die nach Bashō erstarrte 5-7-5-Versform. Sie zeichnen sich durch eine tiefe Liebe zur Natur, selbst zu kleinsten und unbedeutenden Wesen aus. Weinbergschnecken, Frösche, Schwalben, Spatzen, Mäuse oder Heuschrecken flicht er ganz selbstverständlich in seine Werke ein. Die Haikus zeigen seinen Respekt und seine Achtung vor diesen Mitgeschöpfen. Damit führt er das Haiku von einer elitären und hochkomplizierten Kunst zu einer auch einfachen Menschen verständlichen und zu Herzen gehenden Ausdrucksform.
Die Inhalte seiner Haikus werden von einem unvergleichlichen, liebevollen Humor getragen, der selbst die eigene Person nicht schont. In feiner Selbstironie vergleicht er sich manchmal gar mit Vogelscheuchen am Wegesrand.
Er wird zeit seines Lebens seine Armut nicht los – also thematisiert er sie. Dabei ist nirgendwo auch nur der kleinste Ansatz von Verbitterung oder Traurigkeit zu erkennen. Fröhlichkeit, buddhistische Genügsamkeit und Zufriedenheit bestimmen Issas Werke.



Quelle: Wikipedia

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